GGS Herrenshoff

Medienkonzept

Vorbemerkung

In unserer heutigen Gesellschaft spielt die Nutzung digitaler Endgeräte, wie Computer oder Tablet eine zentrale Rolle. Auch im Leben der Kinder sind Computer, Internet und Co. nicht mehr wegzudenken. Viele Grundschulkinder gehen heute ganz selbstverständlich mit Computern, Tablets und Smartphones um, denn in vielen Familien gehören ein oder mehrere mobile Endgeräte zum Inventar und werden täglich benutzt. Erfahrungen aus dem Unterricht zeigen aber auch, dass noch längst nicht alle Kinder einen regelmäßigen Zugriff auf mobile Endgeräte und digitale Medien haben. Ebenso verfügen die Schülerinnen und Schüler über höchst unterschiedliche Vorkenntnisse, welche Möglichkeiten diese Geräte für das Lernen bieten, aber auch welche Gefahren durch einen unreflektierten Einsatz solcher Geräte bestehen.

Soll die Grundschule an die Lebenswelt der Kinder anknüpfen, müssen digitale Medien frühzeitig im Unterricht aufgegriffen und angewendet werden.
Auch im weiteren Schul- und Berufsleben der Schülerinnen und Schüler ist Medienkompetenz eine wichtige Schlüsselkompetenz. Eine berufliche Zukunft ohne Fertigkeiten und Fähigkeiten im Umgang mit digitalen Medien ist heutzutage nicht denkbar.

Dementsprechend erfährt die Medienbildung auch in den Richtlinien für die Grundschule einen hohen Stellenwert: „Indem die Medien selbst zum Gegenstand der Arbeit im Unterricht werden, erfahren die Schülerinnen und Schüler Möglichkeiten und Beschränkungen einer durch Medien geprägten Lebenswirklichkeit. Die systematische Arbeit mit Medien trägt dazu bei, die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler zu entwickeln“ (Lehrplan NRW Grundschule 2008, S. 15). So fordert auch der Medienkompetenzrahmen NRW das Ziel, Schülerinnen und Schüler zu einem „verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu befähigen und neben einer umfassenden Medienkompetenz auch eine informatische Grundbildung zu vermitteln“ (Medienkompetenzrahen NRW, 2018, S. 4)

Ziel der GGS Herrenshoff ist es, allen Schülerinnen und Schülern die erforderlichen Schlüsselqualifikationen zu vermitteln, die die Kinder befähigen sich mit digitalen Medien kritisch auseinanderzusetzen, ihre Möglichkeiten, aber auch ihre Grenzen kennenzulernen und digitale Medien für ihr Lernen sowie auch als alltägliches Arbeitsmittel nutzen zu lernen.

In diesem Konzept stehen vornehmlich digitale Medien und Endgeräte, wie Computer, Tablets, digitale Tafeln, das Internet und Lernprogramme im Vordergrund. Wichtig ist zu erwähnen, dass bewährte, analoge Medien, wie (Sach-) Bücher, Filme, Lexika oder (Kinder-) Zeitschriften natürlich auch Teil eines Medienkonzeptes sind und nicht vernachlässigt werden. Beispiele zu unserem Umgang mit diesen Medien sind in den Arbeitsplänen der einzelnen Fächer verankert und werden im Folgenden nicht explizit erwähnt. Die folgenden Ausführungen beziehen sich hauptsächlich auf den Einsatz digitaler Medien.

Ziele

Ziel unserer Medienerziehung und der Medienbildung ist es, das Lernen mit sowie über Medien in die Lernprozesse der Kinder und in den Unterrichtsalltag mit einfließen zu lassen und so Medienkompetenz aufzubauen.

Im Detail bedeutet dies, dass unsere Schüler/innen…
a) digitale Medien und Endgeräte zum Lernen (z.B. als Lernhilfe oder Übungsmittel) nutzen.
b) digitale Medien und Endgeräte zur Erarbeitung, Darstellung und Präsentation verschiedener Inhalte und Themenbereiche (Beispiele s. Unterrichtsreihen für Klasse 1/2 und Klasse 3/4) nutzen.
c) im kompetenten, sachgerechten, kreativem, aber auch kritischem und hinterfragendem Umgang mit digitalen Medien geschult werden.

Bestandteile von Medienkompetenz und unserer Konzeption im Umgang mit Medien sind folgende Bereiche:

Bedienen & Anwenden
„Schülerinnen und Schüler kennen unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten analoger und digitaler Medien und wenden sie zielgerichtet an.“ (Medienpass NRW)

Informieren & Recherchieren
„Schülerinnen und Schüler entnehmen zielgerichtet Informationen aus altersgerechten Informations- quellen.“ (Medienpass NRW)

Kommunizieren & Kooperieren
„Schülerinnen und Schüler wenden grundlegende Regeln für eine sichere und zielgerichtete Kommunikation an und nutzen sie zur Zusammenarbeit.“ (Medienpass NRW)

Produzieren & Präsentieren
„Schülerinnen und Schüler erarbeiten unter Anleitung altersgemäße Medienprodukte und stellen ihre Ergebnisse vor.“ (Medienpass NRW)

Analysieren & Reflektieren
„Schülerinnen und Schüler beschreiben und hinterfragen ihr eigenes Medienverhalten. Sie unterscheiden verschiedene Medienangebote und Zielsetzungen.“ (Medienpass NRW)

Mediale Ausstattung

Um die unterschiedlichen Teilziele von Medienkompetenz erreichen zu können, ist natürlich eine gewisse technische Ausstattung unabdinglich.

Aktuell befinden sich an unserer Schule:
120 Tablets mit Hülle
30 Bluetooth Tastaturen für die Tablets
30 Kopfhörer
2 Stifte für die Tablets

Auf allen Tablets sind die folgenden Programme installiert:

  • Mathe
    • Richtig rechnen 1.- 4. Klasse
    • Einmaleins
    • Mathe Fight
    • Anton
    • Einspluseins
    • Klötzchen
    • Geoboard
    • Klipp Klapp
  • Deutsch
    • Lesen lernen mit Zebra 1 und 2
    • Deutsch 2 mit Zebra
    • Deutsch 3 mit Zebra
    • Anton
  • Sachunterricht
    • Flora Incognita
    • Eugene‘s Pets
    • Explorer
    • Anton
  • Informieren und Recherchieren
    • Frag Finn
  • Produzieren und Präsentieren
    • Pages
    • Microsoft Office
    • Book Creator
    • Puppet Pals 2
    • Stop Motion
  • Programmieren
    • Swift Playgrounds
    • Scratch Jr.
    • Lightbot Hour
  • Kommunizieren und Kooperieren
    • iServ

Außerdem verfügt jede Klasse über:

  • 1 digitale Tafel
  • 1 Bluetooth-Lautsprecher
  • W-LAN

Weiter Ausstattungsbedarf
Eine optimale Ausstattung wäre es, wenn pro Klasse ein Klassensatz Tablets vorhanden wäre, der auch im Klassenraum verbleibt. Somit hätte jedes Kind jederzeit Zugriff auf ein Tablet.

Schulserver
Seit dem Schuljahr 2019/20 verfügen wir über einen Schulserver, der durch eine webbasierte Anwendung oder per App auch von zu Hause aus zu erreichen ist. Neben den Lehrkräften der Schule, besitzen auch die Kinder der dritten und vierten Klassen einen Zugang zum Server. Die Kinder der dritten Klassen werden zu Beginn des dritten Schuljahres mit der digitalen Kommunikationsform „E-Mail“ vertraut gemacht. Diese können sie zum Austausch untereinander und zum Austausch mit den jeweiligen Lehrpersonen nutzen. Mit zunehmender Kenntnis im Umgang mit dem Server kann dieser von den Schülern auch zum Speichern und Abrufen von Dokumenten oder für Videokonferenzen (z.B. im Falle einer Schulschließung) genutzt werden.

Einsatz digitaler Medien im Unterricht

Im Hinblick auf den Einsatz neuer Medien in den einzelnen Fächern, werden bereits praktizierte Lehr- und Lernmethoden durch die Möglichkeiten des Einsatzes digitaler Medien ergänzt oder ersetzt, sodass die jeweiligen Fächer, in Bezug auf die in den Lernplänen definierten Lernziele, vom Einsatz der jeweiligen digitalen Medien profitieren.

Die sich daraus ergebenen Erfahrungen werden in regelmäßigen Abständen in Konferenzen thematisiert und tragen damit zur Weiterentwicklung des Unterrichts bei (siehe Punkt Fortbildung).

Konkrete Unterrichtsvorhaben zu den jeweiligen Kompetenzstufen des Medienkompetenzrahmens NRW zum Ausbau der Medienkompetenz finden sich unter Punkt „Umsetzung der Kompetenzstufen des Medienkompetenzrahmens NRW im Unterricht“.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auch auf dem zusätzlichen didaktischen Nutzen, der über den Einsatz digitaler Medien zur Vermittlung der Medienkompetenz hinausgeht. So eignet sich durch seine motivierende Wirkung der Einsatz des Tablets im offenen Anfang, im Förderunterricht, in der Lernplan- und Werkstattarbeit sowohl zur gezielten Förderung als auch Forderung. Leistungsschwache oder wenig motivierte Schülerinnen und Schüler lassen sich durch gezielte Lernprogramme und Apps zu den Fächern Deutsch und Mathematik stärker begeistern und werden in ihrem Lernprozess positiv unterstützt. Auch leistungsstarke Schüler haben durch den Einsatz digitaler Medien mehr Möglichkeiten individueller Differenzierung, indem sie über den Unterricht hinausgehende Lernangebote nutzen. Im Bereich des sozialen und kooperativen Lernens unterstützen sich die Schülerinnen und Schüler gegenseitig. So können zum Beispiel elementare Kenntnisse der Textverarbeitung von Kind zu Kind weitergegeben werden, Rechercheprobleme miteinandergelöst werden oder Hilfestellung bei den Lernprogrammen angeboten werden.

Im Medienpass tragen die Kinder regelmäßig ihre erworbenen Kompetenzen ein. Der Pass begleitet die Kinder ihre ganze Grundschulzeit.

Umsetzung der Kompetenzstufen des Medienkompetenzrahmens NRW im Unterricht

Den Plan stellen wir Ihnen hier als PDF-Dokument zur Verfügung:

Download Umsetzung der Kompetenzstufen des Medienkompetenzrahmens NRW im Unterricht

Zusammenarbeit mit außerschulischen Partnern

Projekt „Fuchs“

Seit Beginn des Schuljahres 2019/20 findet an unserer Schule einmal in der Woche von 13 Uhr bis 16 Uhr das Projekt „Fuchs“, in Kooperation dem Jugendamt Rhein-Kreis Neuss, statt. Neben einem umfangreichen Bewegungs-, Spiel-, Bastel- und Kreativangebot, wird pro Halbjahr immer einer Gruppe von 12 Kinder die Möglichkeit geboten, ihre Medienkompetenz zu erweitern. Hier bekommen die Kinder die Möglichkeit, ihre Kompetenzen im Umgang mit dem PC und dem Internet zu erweitern.

Die Kinder lernen hier unter Anderem:

  • die Grundlagen für das Surfen und Navigieren im Internet,
  • den Browser und seine wichtigsten Funktionen,
  • die Navigation über Fenster und Registerkarten,
  • Links und wie sie damit umgehen sollten,
  • den Aufbau von Internetseiten,
  • den richtigen Umgang mit Pop-ups und
  • Fachbegriffe und englische Ausdrücke aus dem Themenbereich „Internet, Computer, Smartphone“
  • wie das Internet funktioniert,
  • mit welchen Geräten man online gehen kann,
  • was Sicherheit und Datendiebstahl im Internet bedeuten,
  • was das Internet als freies Informationsmedium ausmacht,
  • was mobile Geräte und was Apps sind,
  • wie sie das mobile Internet nutzen können,
  • dass das Smartphone auch Druck und Stress erzeugen kann und
  • dass Sicherheitseinstellungen wichtig sind und wie diese aussehen.
  • welche Arten von Suchmaschinen es gibt,
  • wie diese Suchmaschinen funktionieren,
  • wie die Kinder die besten Treffer finden können und
  • wie sie auch auf anderen Wegen an Informationen kommen können (Quelle: Internet ABC)
  • Umgang mit einem Textverarbeitungsprogramm (Word)

Zusammenarbeit mit Eltern

Die Nutzung von digitalen Medien hört nach dem Unterricht natürlich nicht auf, sondern geht innerhalb der Familien weiter. Deshalb ist es uns wichtig, dass sich auch die Eltern regelmäßig mit diesem Thema auseinandersetzen. Daher bieten wir einmal im Jahr, in Zusammenarbeit mit dem Jugendamt Rhein-Kreis Neuss, einen Elternabend zum Thema „Surfen mit SIN(N) – Sicherheit im Netz“ an.

Fortbildung

Alle Kolleginnen und Kollegen besitzen privat einen internetfähigen PC. Ebenso verfügen alle über Kenntnisse des Betriebssystem Windows und dem Textverarbeitungsprogramm Word.

Allerdings besitzen nur einige Kolleginnen und Kollegen privat ein iPad. Auch kennen sich viele noch nicht mit dem Betriebssystem iOS aus. Daher haben wir zu Beginn des Schuljahres 2019/20 einen pädagogischen Tag durchgeführt. Thematisch ging es hier um Möglichkeiten der Umsetzung des Medienkompetenzrahmens NRW. Im Zuge dieser Fortbildung konnten sich alle Kolleginnen und Kollegen einen Überblick über das Betriebssystem iOS machen und kennenlernen. Auch konnten wir unterschiedliche Apps, wie z.B. „Book Creator“ und „Stop Motion Studio“ kennenlernen und damit arbeiten.
Darüber hinaus wollen wir voneinander lernen und uns gegenseitig unterstützen. Geplant ist, dass regelmäßig (im Idealfall monatlich) eine oder zwei neue Apps von einer Kollegin oder einem Kollegen vorgestellt werden und im Anschluss daran alle anderen damit arbeiten und diese intensiv ausprobieren, sodass sich eine Woche später über Erfahrungen und unterrichtliche Umsetzung ausgetauscht werden kann.

Außerdem gehen zwei Kolleginnen regelmäßig zu NaWiT AS-Fortbildungen und berichten dem Kollegium darüber.

Bei speziellen Wünschen einzelner Kolleginnen und Kollegen, besteht natürlich auch die Möglichkeit jederzeit an einer Fortbildung teilzunehmen.

Ausblick

Das vorliegende Konzept unterliegt einem kontinuierlichen Verbesserungsprozess.
Eine Überprüfung des Konzeptes findet frühestens zu Beginn des Schuljahres 2021/22 und danach jährlich statt. Hierbei werden folgende Aspekte betrachtet:

  • Unterrichtserfahrungen und Fortbildung
  • Weiterentwicklung der Richtlinien NRW und Berücksichtigung dieser in den schulinternen Lernplänen
  • neue Technologien
  • Ausstattungsanforderungen